NABU Berlin, Initiative Volksentscheid Baum und andere Umweltschutzverbände demonstrieren gegen umstrittenes „Schneller-Bauen-Gesetz“

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Berliner Natur- und Umweltschutzverbände, Initiativen und der Volksentscheid Baum demonstrierten heute gemeinsam gegen das vom Bausenator Gaebler erarbeitete „Schneller-Bauen-Gesetz“. Die Naturschützerinnen und Aktivisten kritisieren das „Schneller-Bauen-Gesetz“, weil es die weitere Versiegelung, das schnellere Abholzen von Bäumen und Missachten wichtiger Natur- und Artenschutzbelange zur Folge hätte. Zudem fehlen jegliche Gedanken zur Klimaanpassung, die Berlin dringend bräuchte. Neben dem NABU Berlin, der Grünen Liga Berlin und der Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz (BLN), beteiligten sich diverse Vereine, For-Future-Grupppen und der Volksentscheid Baum an der Demonstration mit knapp 100 Teilnehmenden.

“Mit dem vorliegenden Gesetzesentwurf wird keinesfalls schneller gebaut werden. Anstatt Natur- und Artenschutz frühzeitig zu berücksichtigen und so Klageverfahren zu verhindern, sieht Rot-Schwarz nun eine Zerstörung der letzten intakten Grünflächen Berlins vor”, sagt Juliana Schlaberg, Teamleiterin Naturschutz des NABU Landesverband Berlin e.V..

“Der verantwortliche Senator Gaebler unterlässt jeglichen Gedanken an Klimaanpassung und mehr kühlendes Stadtgrün: Alt und Jung, Drinnen wie Draußen, wir haben ein Recht auf Baum und brauchen mehr und gesündere Bäume, damit Berlin auch bei Hitze und Dürre erträglich bleibt”, fasst Heinrich Strößenreuther, Initiator des Volksentscheids Baum, das inakzeptable Gesetz zusammen.

Manfred Schubert, Geschäftsführer der BLN: „Die geplanten Einschränkungen des Natur- und Umweltschutzes, insbesondere die Verkürzung der Beteiligungsfrist für die Naturschutzverbände, durch das Gesetz sind der falsche Weg, dadurch wird es keine einzige Wohnung mehr oder schneller in Berlin geben.“

Das „Schneller-Bauen-Gesetz“ in seiner derzeitigen Form wird zur weiteren Vernichtung von ökologisch wertvollen Flächen, Stadtgrün und Bäumen führen. In Zeiten, in denen Klimaanpassung höchste Priorität haben muss, wird jedoch mehr Stadtgrün, nicht weniger, gebraucht, um unsere Stadt zu kühlen, Schatten zu spenden und Starkregenfälle abzupuffern.

Die Berliner Natur-, Umwelt- und Baumschutzverbände und Initiativen demonstrierten deshalb unter dem Motto “Bäume-Schützen-und-Pflanzen-Gesetz” statt “Schneller-Fällen-Gesetz” heute vor Humboldt-Forum.

Zu dieser Demonstration riefen der NABU Landesverband Berlin, Initiative Volksentscheid Baum, Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz, GRÜNE LIGA Berlin, Berlin4Future, Omas for Future, TinyForestBerlin, paper planes, ClimateClinic, ROOF WATER-FARM Reallabor und weitere auf.

Zum Hintergrund

Der Regierende Bürgermeister von Berlin hat zugelassen, dass der Senator für Stadtentwicklung den Entwurf eines “Schneller-Bauen-Gesetzes” vorlegt, das in seiner aktuellen Form eher ein “Schneller-Fällen-Gesetz” ist. Der Dringlichkeit, mehr Wohnraum und soziale Infrastruktur zu schaffen, dürfen wertvollen Grünflächen und unsere Bäume nicht geopfert werden. Wir alle wissen, welchen unschätzbaren Wert Bäume und Grünflächen für unser Wohlbefinden, unsere Gesundheit, die Artenvielfalt und unser Stadtklima haben – vor allem angesichts des Klimawandels, der immer häufiger Hitzewellen und Dürren mit sich bringt. Es ist falsch, dass im Jahr 2024 angesichts der dramatisch voranschreitenden Erderwärmung ein Schneller-Bauen-Gesetz weder die notwendige Klimaanpassung berücksichtigt, noch den Erhalt von wertvollem Stadtgrün und Bäumen vorsieht.

Kontakt für die Presse:

Juliana Schlaberg, NABU Landesverband Berlin, jschlaberg@nabu-berlin.de, 030-986 0837-35

Heinrich Strößenreuther, Initiative Volksentscheid Baum, presse@clevere-staedte.de, 0160-97442395